Rasseportrait: Britisch Kurzhaarkatzen (BKH) ...

Eigentlich ist die BKH keine wirkliche Engländerin, vielmehr haben sich verschiedene Katzenrassen in ihr vereinigt. Seit mehr als 130 Jahren werden die Britisch Kurzhaarkatzen in Großbritanien erfolgreich gezüchtet. Die Grundlage entsprang aus Verpaarungen der schwarzen Hauskatzen und der blauen Perser.Die Jungen mit kurzem, blauen und griffigem Fell, sowie die mit dem gedrungenen Körper, wurden selektiert. Aus gezielten Kreuzungen entstand die Rasse British Blue.

Die Rasse CHARTREUX soll ihre Herkunft der Legende nach, in Frankreich gehabt haben, angeblich hielten die Kartäusermönche diese Katzen als Gesellschafterin. Andere Stimmen behaupteten, dass die Kreuzritter sie aus dem vorderen Orient nach Westeuropa gebracht haben. Wie dem auch sei, nachgewiesen wurden beide Behauptungen nicht. Fakt ist, dass etwa 1930 in Frankreich die CHARTREUX durch eine Katzenliebhaberin gezielt gezüchtet wurde. Die beiden Weltkriege legten für einige Zeit die Zucht dieser beiden Rassen lahm.


1950 begann man wieder mit der Zucht der blauen Kurzhaarkatzen, jedoch hatte man nicht mehr genügend verschiedene Blutlinien zur Verfügung und somit mischte man die Rassen British Blue und CHARTREUX. Im deutschsprachigen Raum nannte man die gemeinsame Rasse fortan Kartäuser. Es gab zu dieser Zeit den französischen Typ, der etwas schlanker und dunkler war und den britischen Typ der runder, stämmiger und heller war. Um diesen Typ zu verbessern kreuzte man wieder Perser ein.

Aus diesen Verpaarungen wurde das rezessive (verdeckte) Langhaar-Gen vererbt und so konnte es sein, dass in einem Wurf auch ein kleiner langhaariger Brite zu finden war, ein so genannter Highlander oder Lowlander, wie er in den Niederlanden genannt wird.

Die Franzosen schlossen sich nicht den englischen Zuchtpraxen an, wollten ihren französischen Typ behalten und bestanden auf das Original „Chartreux“, die Engländer auf ihre „British Blue“. 1977 erstellte die FIFe zwei Standards für die Kartäuser. Alle bisher in Deutschland gezüchteten Kartäuser wurden aufgeteilt und klassifiziert. Die CHARTREUX erhielt im Stammbaum zusätzlich den Vermerk „CHA“, die Briten erhielten einen Stammbaum „Britisch Kurzhaar / blau“. Nun konnten sich einige Vereine und Verbände von der lieb gewonnenen Bezeichnung Kartäuser schwer trennen. Andere internationale Dachorganisationen wie WACC, WCF, CFA, TICA, CFF und GDDF kamen den Wünschen der Vereine und Verbände nach, und somit gibt es unter anderem auch Stammbäume der Briten die den Vermerk Britisch Kurzhaar / Farbe: Kartäuser tragen.

Die Chartreuxzüchter behaupten bis heute, nur die CHARTREUX wäre die wahre Kartäuserkatze. Ist sie aber nicht. Nur Katzen, die seinerzeit aus beiden Rassen gepaart wurden, wurden Kartäuser genannt. Richtig genommen darf keiner diese beiden Rassen als Kartäuser bezeichnen. Eine CHARTREUX ist eine CHARTREUX, eine BKH bleibt eine BKH, lediglich die blaue Fellfarbe wird aus Kartäuser bezeichnet. Da eine CHARTREUX nur in blau zugelassen ist, erübrigt sich der Hinweis auf die Fellfarbe. Wie dem auch sei, wenn man ganz allgemein von einer Kartäuser spricht, ist immer eine blaue Kurzhaarkatze gemeint, egal ob sie der Rasse CHARTREUX oder BKH angehört.

Bei den Briten kamen noch viele weitere Farben durch Zucht hinzu. z.B. Lilac, Chocolate, Schwarz, Rot, Creme, Weiß, Point, Bicolor, Tricolor, Gold- und Silvershaded, alle Farben auch in Tabbyvarianten. Die Farbenvielfalt ist enorm und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Meine Favoriten sind aber nach wie vor die „Blaubärchen“.

Wesen / Charakter:

Die Briten sind ruhige, unaufdringliche, unkomplizierte und freundliche Hausgenossen. Gelassen sehen sie den Stürmen des Alltags entgegen. Nichts kann sie irritieren. Lärm, Kindergeschrei, andere Haustiere oder Besuch, von nichts und niemanden lassen sie sich verunsichern. Man kann sie als besonders charakterstark und cool bezeichnen. Sie sind selbstbewusst, aber nicht zickig. Haben selten schlechte Laune und sind Kindern gegenüber sehr duldsam. Das sollte jedoch nicht dazu führen, das die Kinder im Umgang mit der Katze nicht auch berufen werden müssen! Ihre Anpassungsfähigkeit, ihre freundlichen Art und ihr unkomplizierter Charakter macht die Britin zur echten Familienkatze. Sie ist aber nicht nur ruhig und duldsam, die Britin ist eine
ausgesprochen soziale Katze, liebt wilde Spiele und Beschäftigung und fühlt sich unter ihresgleichen besonders wohl. Deshalb sollte ein Artgenosse nicht fehlen, denn gemeinsam Unsinn machen, bringt doch doppelt soviel Spaß. Immer wieder musste ich lesen, dass man die BKH einzeln und als Wohnungskatze halten kann. Zum Thema Einzelhaltung habe ich mich bereits geäußert, und diese Behauptung ist einfach Unsinn.

Selbstverständlich kann die BKH auch als reine Wohnungskatze gehalten werden, wenn eine BKH jedoch die Möglichkeit des
begrenzten Freilaufs erhält, wird sie zur perfekten, erfolgreichen und ausdauernden Jägerin, die ihre Trophäen auf die Terrasse ablegt oder diese „frei Haus“ liefert. Die Britisch Kurzhaar ist eine angenehme, leise und ausgesprochen robuste Rassekatze.


Aussehen und Standard:

Um es kurz zu machen. Die BKH ist eine runde Sache, und rund soll sie auch aussehen. Die Briten haben einen kräftigen, muskulösen aber immer wohl proportionierten Körperbau. Der Körper ist robust und gedrungen. Hüfte und Schultern sind gleich breit. Sie haben einen runden Kopf, breiten Schädel und einen runden Hinterkopf. Der Nacken ist kurz und kräftig, das Kinn ist breit und gut entwickelt. Die Ohren sind klein, weit auseinander stehend und abgerundet. Die Augen sind groß, rund, brilliant und weit auseinander stehend (die Augenfarbe ist an die Fellfarbe gebunden) Die Nase ist kurz, breit mit einer leichten Einbuchtung, kein Stop Wangen sind voll, stark, breit und gut entwickelt, runde Bäckchen müssen sein. Die Beine sollen kurz und stämmig, die Pfoten kurz, stämmig und rund sein. Der Schwanz soll ebenfalls kurz, dick und abgerundet sein. Mit Ausnahme der Highlander, dort ist ein buschiger Schwanz erwünscht. Das Fell soll kurz, griffig und mit dichtem Unterfell beschaffen sein. Wenn man es gegen den Strich streicht sollte es sich aufrichten. Eine BKH hat keine bzw. wenige Widerhaken an den Haaren, d. h. eine BKH hat sehr viel Unterwolle. Dadurch ist sie so schön flauschig und wirkt eben auch so robust.

Bürsten sollte man eine BKH niemals. Bitte nicht. Denn dadurch verliert sie die Unterwolle, und zwar so stark, dass das typische Kartäuser-Fell seinen Charme verliert. Besser ist es die Katze ab und an mit einem feuchten Ledertuch abzureiben, die losen Haare werden auf diese Weise auch sanft entfernt. Eine BKH soll abstehendes, kuscheliges Fell haben.

Das Erscheinungsbild der Britisch Kurzhaar soll insgesamt rund wirken. BKH Kater sind schwere Jungs und legen manchmal bis zu 9 kg auf die Waage, ohne jedoch fett zu wirken, die Briten Mädchen sind ebenfalls nicht gerade zierlich und liegen bei ungefähr bei 4 – 5 kg.

Petit Charmeur's
evelyn.david@petit-charmeurs.de