Petit Charmeur's
Petit Charmeur's ~ BKH Hobbyzucht

Ich lag im Sommer 1980 sechs Wochen im Krankenhaus und lernte eine nette Mitpatientin kennen die 3 Katzen hatte.
Aufgrund ihrer schweren Erkrankung wollte sie ihre Hausgemeinschaft verkleinern. So sind wir zu unserer damals 2jährigen, kastrierten, sehr eigenwilligen und schwer zugänglichen "Molly" gekommen.

Sie hatte ein schwarzes Fell mit einer weißen Zeichnung, die an den Mundwinkeln spitz auslief (wenn man sie von der Seite sah, hatte es den Anschein als würde sie grinsen). Sie hat es uns wirklich nicht leicht gemacht ihr Herz zu erobern. Wollten wir ihr unsere Zuneigung in Form von Streicheleinheiten zeigen, reagierte Molly mit kratzen und fauchen, oder lief unter das Bett und kam stundenlang nicht wieder heraus. So hatten wir uns das Leben mit einem vierbeinigen Hausgenossen nicht vorgestellt, und unsere Enttäuschung war zunächst recht groß.

Nach Rücksprache mit ihrer alten Besitzerin erfuhren wir von Molly´s Schicksal. Sie wurde viel zu früh von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt, damals war sie ungefähr 4-5 Wochen alt. Der junge Mann der sie dann adoptierte hatte tagsüber kaum Zeit für einen kleinen Katzenwelpen. Molly begann zu stehlen. Kondensmilch aus der Dose war und blieb bis zu ihrem Ende ihr Lieblingsnahrungsmittel. Sie hatte einen besonderen Dreh raus die Dose so zu kippen, das sie vor den Ausgusslöchern nur noch die Milch aufzuschlecken brauchte. Durch die unregelmäßigen Fütterungen hatte sie sich angewöhnt außergewöhnlich große Mahlzeiten in einem Rutsch aufzufressen. Sie hatte bis zu ihrem Tode immer Angst nicht satt zu werden und so kam Molly zu ihrem Namen und dem machte sie alle "Ehre". Es dauerte noch viele Monate bis wir ihr Vertrauen hatten und dann entwickelte e bis sie im Alter von nur 13 Jahren an Krebs starb.

Damit Molly während unserer Arbeitszeit nicht so allein sein sollte habe ich meinen Mann bekniet ihr doch einen Spielkameraden zu suchen. Den fanden wir am 1. Tag unseres Urlaubs in einer Zoohandlung (das war damals noch erlaubt). Ich wollte unbedingt einen Kater, man sagte mir das Kater wesentlich anhänglicher wären. Inzwischen weiß ich das die Anhänglichkeit eines Tieres nicht vom Geschlecht abhängt. Ich hatte die Qual der Wahl, aus einem rein schwarzen Wurf (8 Welpen) den richtigen Kater herauszufinden. "Ist das auch ein Kater?" fragte ich. "Ich glaub schon." sagte der Verkäufer. Hörte sich nicht überzeugend an. Also wurde das nächste Kätzchen auf den Arm genommen und an den Genitalien untersucht, dann wieder ein anderes Kätzchen und wieder.....

Irgentwie sahen da unten rum alle gleich aus. Jetzt wollte ich das Baby auf meinem Arm wieder in die Kiste zurücksetzen, aber dieses wehrte sich und krallte sich in meinem Pullover fest. Ich schaute hilfesuchend zu meinem Mann, der sich sofort von mir abwandte. "Was meinst Du? Dieser kleine Racker hat sich uns ausgesucht, er will gar nicht mehr von meinem Arm, sieh mal...?!" sagte ich. "Du kennst meine Meinung, eine Katze im Hause reicht." sagte er nur. Jetzt war ich hin und hergerissen. Dieser kleine Kater auf meinem Arm, der bereits an meinen Haaren zufrieden zu nuckeln anfing und meiner besseren Hälfte die gegen eine zweite Katze im Haushalt war. "Bitte laß ihn uns mitnehmen..., sagte ich noch einmal. "Mach doch was Du willst" war seine knappe Antwort.

Ach was wir hatten Urlaub und der kleine wird sich auf dem Campingplatz sicher wohlfühlen, Molly wird sich dran gewöhnen müssen zu teilen und die erste Zeit bin ich voll für das Baby da. "Also, was kostet der kleine Kater?"
Der Verkäufer nannte mir den Preis, verkaufte uns noch einiges Zubehör und ab ging es nach Haus. "Wie wollen wir ihn nennen", fragte ich auf den Nachhauseweg. Keine Antwort. "Okay ich denke Willy wird zu ihm passen, nicht Willy", sagte ich zu der kleinen Katze auf meinem Schoß.

Es kam alles so wie ich es in Gedanken geplant hatte, Molly war zunächst nicht sehr erfreut über den plötzlichen Familienzuwachs. Wenn Molly und Willy auch nicht das Katzentraumpaar waren, so haben sich beide in den Jahren respektiert und arrangiert, und das allerwichtigste - Keiner hatte Langeweile! Unser kleiner Kater wurde dem Tierarzt unseres Urlaubsortes vorgestellt und es wurden alle notwendigen Impfungen vorgenommen. Tier männlich, ca. 8 Wochen alt.
Ha, das ich nicht lache. Willy hatte ein Liason in einer lauen Augustnacht 1988 mit einem unbekanntem Kater (BKH blau) auf unserem schönen Campingplatz.

Am 09.10.1988 setzten am Abend die Wehen ein. Ein kleiner Kater erblickte das Licht der Welt, seine Farbe blau/weiß. Dann ging es mit der Geburt nicht mehr voran, es war Sonntag Abend. Also warten wir die nacht noch ab, ansonsten geht's Montag morgen sofort zum Tierarzt. Ein Welpe erschien mir einfach zu wenig. Es wurde am Montag Vormittag ein Kaiserschnitt vorgenommen, Willy wurde gleichzeitig kastriert. So hatten wir einen Wurf von 4 blau/weißen Katern. Der kleinste im Wurf wog ca. 75g und lag quer im Geburtskanal, man sagte uns den werden sie bestimmt nicht durchkriegen, allein die Narkose ist belastend und zum fressen ist er zu schwach. Wir haben 3 Tage alles daran gesetzt unseren Felix durchzukriegen. Willy wurden die Zitzen massiert und die Milch wurde für den kleinsten mit einem Streichholz aufgefangen und zwangsweise in das Mäulchen eingeführt. Am dritten Tag hatte er seine Zitze bei Mama in beschlag genommen und so wurde dieser kleine Kerl ein ganz großer und stolzer Kater, der im April 1989, also ein halbes Jahr später, dann endlich durch Willy entwöhnt wurde. Unsere Willy wurde 15 Jahre alt und war die Lieblingskatze meines Mannes (und mir). Der der sie ja eigentlich nicht wollte, hat unsere Willy geliebt und sie hatte einen Narren an ihn gefressen. Willy war ein ganz typisches Papakind.

Am 22.10.2002 starb unsere Willy in unseren Armen, es war das einzige was wir für unseren Liebling noch tun konnten. Es tut nach wie vor weh, wenn ich an sie denke. Ich versprach ihr das wir uns wiedersehen werden, später an der Regenbogenbrücke, und daran glaube ich fest.
Tschüß meine Süsse..

Seit dieser Zeit ist ihr Sohn Felix allein. Er hat sehr um seine Mutter getrauert, und nahm kaum noch Anteil an seinem Leben und auch das Futter, was ihm immer wichtig war, spielte keine große Rolle mehr. Wir dachten er sollte in seinem hohen Alter besser alleine bleiben und die erste Geige spielen, denn wenn wir eine kleine Katze hinzunehmen würden, wäre es mit seiner Ruhe aus. Falsch gedacht!

Im Sommer 2003 habe ich die ersten Homepages der BKH Züchter besucht. Fast täglich habe ich Bilder geschaut und mich immer wieder gefragt, was das beste für unseren betagten Felix ist. Mein Mann hatte im Grunde nichts gegen einen neuen "Wirbelwind" einzuwenden, aber wir sollten erst mal unseren Urlaub hinter uns gebracht haben und uns dann intensiv um eine junge Katze bemühen. Ende November dann surfte ich wieder und blieb auf der Homepage des Cattery´s "Blue Vie" hängen. Dort haben im Oktober 5 Britisch Kurzhaar in blau und lilac das Licht der Welt erblickt. Ein C-Wurf. Die Homepage war nett gemacht und ich hatte sofort das Gefühl, da stecken wirkliche Tierliebhaber dahinter. Alles sehr persönlich und viele nette Bemerkungen zu den vorhandenen Bildern. Aber bis ich zum Telefon griff um mir Erkundigungen einzuholen vergingen noch 3 Wochen. Jeden Tag guckte ich mir die Bilder an. Bis mein Mann dann endlich sagte, "So jetzt ruf da mal an und frag ob überhaupt noch ein Kätzchen zu haben ist".

Wir wollten ein Mädchen, vielleicht wegen unserer Willy. Aber ich glaube wenn mir die Züchterin Andrea Bähnk gesagt hätte, sie hätte nur noch Kater, wäre das auch in Ordnung gewesen. Ich rief sofort unter der angegebenen Telefonnummer an. Erzählte von unseren Katzen und unserem einsamen alten Kater Felix. Sie sagte mir, das sie nur noch ein freies Kätzchen hätte, ein Mädchen, sehr klein, sehr dunkelblau, sehr neugierig dafür aber völlig "durchgeknallt" - Charlotte - . Wir besuchten Familie Bähnk am 3 Advent 2003 und nahmen den gesamten "Katzenbestand" in Augenschein, und ich war total begeistert das wirklich alle Katzen im Wohnbereich lebten und wirklichen Familienanschluss hatten. Und das ist wirklich nicht überall der Fall!

Die Familie Bähnk war auch real so nett, wie man es virtuell auf der Homepage vermutet hatte. Charlotte war nicht zu übersehen, die kleinste, die dunkelste und der absolute Clown des C-Wurfes. Mit mir musst Du jetzt nicht schmusen, habe wichtigere Sachen zu tun, nämlich spielen und Blödsinn machen, schien sie zu sagen. Aber ihre Neugier ließ es dann doch nicht zu uns nicht zu beachten. Für meinen Mann war sofort klar, das ist unsere neue Katze. Mit den eigenwilligen hatte es ja mal angefangen, und mit einem Wirbelwind wie unserer Willy (Sternzeichen Zwilling) hatten wir schon unsere Erfahrungen.


Am 3.Januar 2004 holten wir unseren kleinen Schatz zu uns nach Hause.Die Begrüßung durch Felix war alles andere als freundlich, wir erkannten unseren ausgeglichenen, alten immer sozialen Kater nicht wieder. Der fauchte und knurrte, wie wir es noch nie gehört hatten. Oh Gott, wie sollte das noch werden. Etwas blauäugig von uns zu denken, unser Kater wäre hocherfreut wenn er ein kleines Kätzchen in seinem Revier vorgesetzt bekommt. Die Kleine antwortete ihm auf gleiche Weise, sehr selbstbewusst mit ihren 13 Wochen. Wir haben versucht beide gleich, unseren "Alten" vielleicht etwas gleicher in puncto Streicheleinheiten zu behandeln. Er sollte sich auf keinen Fall zurückgesetzt fühlen. Charlotte hatte schnell raus, das Felix nicht mehr so gut springen kann und vermied es an ihm vorbei zu laufen, stattdessen lief sie über das Sideboard an ihm vorbei, so kreuzten sich ihre Wege nicht und der Frieden blieb einigermaßen gewahrt. Am Sonntag dann konnten sie bereits im großen Bogen aneinander vorbei gehen. Kam sie zu nah, hob er die Tatze, jedoch hatte er nie den Versuch gestartet zu kratzen oder zu beißen. War nur so als kleine Warnung, komm mir ja nicht zu nahe, ich hasse kleine, wilde, ungestüme, respektlose, vorlaute, naseweise Katzen wie dich - Charlotte -.

Am Montag musste ich früh zu Arbeit, mein Mann hatte die Woche über Spätschicht. Das war in sofern gut als das die Tiere nur kurze Zeit alleine waren (etwa 2-3 Std.). Aber konnten wir die Tiere wirklich schon alleine zusammen lassen, was konnte alles passieren, wo sie sich doch gar nicht mochten. Aber ich wusste es ja immer, unser alter gemütlicher Felix hat uns nicht im Stich gelassen. Während ich mich noch im Bad zurecht machte, rief mein Mann mich in die Küche. Da saß unser alter Kater hinter der kleinen durchgeknallten Charlotte und leckte ihr Fell. Das Eis war gebrochen. Und es war als wollte uns Felix sagen, "so geh schon zur Arbeit, ich passe auf das nichts passiert, wir werden uns schon vertragen".
Seither waren die beiden ein Herz und eine Seele. Manchmal dachten wir das unser Felix in den "Jungbrunnen" gefallen ist, dann kam er aus sich raus und spielte wie ein junger Kater mit unserem Lottchen. Wenn es ihm zuviel wurde, zeigte er ihr die kalte Schulter.

Dann verstand sie es sich, die Zeit mit anderem Blödsinn zu vertreiben, z.B. durch die Wohnung jagen und dabei alle 3 Kratzbäume seitlich mit allen vier Pfoten zu berühren, um gleich wieder abzuspringen, Blumen anknabbern ( die ich mühselig aus Setzlingen gezogen habe), Besen angreifen, sämtliches Spielzeug unter und hinter den Schränken verstecken, die offene Bonboniere stürmen und den Inhalt über das Parkett zu verteilen oder besser zu schießen - geht auch mit Nüssen (macht sich ganz toll Nachts, wenn alles schläft), klettern auf Schränken und aus waghalsiger Höhe lässig wieder herunter-springen, das neueste ist eine Tapete, die ihr anscheinend nicht so gut gefällt wie uns, da verschwinden in den letzten Tagen immer mehr Stücke, trotz Verbot setzt sie ihren Kopf durch, und, und, und...... - aber sie ist ja auch so niedlich-
Wir hatten uns entschlossen, das auch unsere Charlotte auf keinen Fall alleine bleiben soll, denn Felix wurde im Oktober 16 Jahre alt. Wir haben uns einem Verein angeschlossen , um ganz offiziell unsere Hobbyzucht aufzunehmen. Ein kleines Mädchen sollte dann bei uns bleiben. Felix hat die Geburt, die Aufzucht der Kitten, und das heranwachsen unseres Nesthäckchens Alanya noch miterleben dürfen. Ich denke das er es sehr genossen hat, der Opa dieser ganzen Kinderschar zu sein.


Am 19.09.2005 ist er infolge einer Schilddrüsenüberfunktion, eines überlastenden Herzens und seines hohen Alters über die Regenbogenbrücke gegangen. Felix mein Dickerchen, wir vermissen Dich. Wir werden uns Wiedersehen, das weiß ich ganz gewiss.


Inzwischen sind unsere Jung´s Ashley, Anton und Amadeus áusgezogen und zu ganz lieben neuen Dosis gekommen.
Alanya hat sich zu einer kleinen Schönheit entwickelt , sie hat einen stämmigen Körperbau, runde Augen, kleine Öhrchen, wundervoll dichtes pudriges Fell, und einen kurzen dicken Schwanz. Mit ihrem süßen Blick und ihren stämmigen, kurzen Beinchen erobert sie ihre kleine Welt. Sie hat viel Unfug im Kopf, spielt ausgiebig und hat einen supertoll funktionierenden Schnurrmechanismus. Er ist extrem laut und aktiviert sich schon beim anschauen unserer Alanya.

Der Name unseres Cattery´s ergibt sich aus Charme der kleinen Katzen (und auch der großen), dem wir immer wieder erliegen werden...........................

Petit Charmeur´s

Petit Charmeur's
evelyn.david@petit-charmeurs.de