Hcm
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Was ist hypertrophe Kardiomyopathie ?
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste Herzerkrankung
bei Katzen, sei es bei
Hauskatzen oder bei Rassekatzen. Es ist eine Herzmuskelerkrankung,
bei der die Papillarmuskeln (die
Muskeln in der linken Herzkammer, an denen die Mitralklappe
aufgehängt ist) und die Wände der linken Herzkammer
eine abnorme Verdickung entwickeln. Katen-HCM ist oft eine
progressive Erkrankung und bei einem Teil der betroffenen
Katzen tritt, wenn die Muskelhypertrophie und die damit einhergehende
Vernarbung den Herzmuskel wesentlich betrifft, ein Herzversagen
auf. Mehr Informationen über HCM finden Sie auf dieser
Seite:
http://members.aol.com/jchinitz/hcm/index.htm
Was ruft bei Katzen HCM hervor ?
Derzeit ist das für die meisten Katzen noch nicht bekannt,
obwohl eine familiäre (erbliche) Form der HCM bei verschiedenen
Rassen, z.B. der Maine Coon und der American Shorthair, beobachtet
worden ist. Beobachtungen legen nahe, dass es auch bei vielen
anderen Rassen eine erbliche HCM gibt. Eine Verdickung bzw.
Hypertrophie des Herzmuskels kann bei Katzen auch durch andereErkrankungen
wir z.B. Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion,
hervorgerufen werden. HCM ist eine primäre Erkrankung
desHerzmuskels. Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion
verursachen eine sekundäre Verdickung der linken Herzkammer
und sind deshalb nicht die Ursache einer HCM (obwohl es möglich
ist, dass sie die Krankheit deutlich verschlimmern, wenn sie
bei einer Katze mit geringer bis mäßiggradiger
HCM auftreten). HCM wird
diagnostiziert, wenn diese anderen Ursachen [für eine
Herzmuskelvergrößerung] ausgeschlossen worden sind.
Wird HCM vererbt
?
Bei Maine Coons und American Shorthairs wurde HCM alsautosomal
dominat vererbte Krankheit nachgewiesen, wie sie es auch bei
Menschen ist, wo über 130 Genmutationen auf 10 Genenals
Ursache der Erkrankung gefunden worden sind. Die Erkrankung
hat eine variable Expression. Das heißt, dass manche
Katzen sehr schwer betroffen sind, andere sind nur leicht
oder mäßiggradigbetroffen, und wieder andere zeigen
keinerlei Anzeichen der Erkrankung, können aber trotzdem
kranke Nachkommen haben. Bis jetzt ist eine spezifische Mutation
bei Katzen noch nicht identifiziert worden, bei der Maine
Coon Katze wird danach
geforscht. Da aber wenige Veterinärkardiologen und
Veterinärgenetiker in der Genforschung erfahren und ausgebildet
sind, ist es unwahrscheinlich, dass für jede der betroffenen
Rassen das verantwortliche Gen in naher Zukunft gefunden werden
wird. Wenn das Gen, das HCM bei Maine Coons hervorruft, identifiziert
wird, muss es nicht notwendigerweise dieses Gen sein, das
bei anderen Rassen HCM hervorruft. HCM erfordert Untersuchungen
für jede einzelne Rasse.
Kann HCM ernährungsbedingt sein ?
Es gibt weder bei Katzen, Menschen noch bei anderen Tierarten
Beweise dafür, dass HCM ernährungsbedingt sein könnte.
Wie wird HCM diagnostiziert ?
HCM wird durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, ein
Echokardiogramm, diagnostiziert. Die Echokardiographie ist
eine gute Methode, um mittelgradig bis schwer erkrankte Katzen
herauszufinden. Allerdings kann es sein, dass Katzen mit milder
Erkrankung, bei denen die Veränderungen am Herzen minimal
sind, nicht immer erkannt werden. Zusätzlich zur Echokardiographie
können andere Tests zur Erfassung von Katzen mit HCM
nützlich sein. Zum Beispiel ist ein Röntgenbild
des Thorax notwendig, um die Herzinsuffizienz, die mit schwerer
HCM einhergeht, zu diagnostizieren. Ein EKG ist nützlich
bei Katzen mit Herzrhythmusstörungen. Blutdruckmessungen
und Bestimmung der Schildrüsenhormone im Blut werden
eingesetzt, um Krankheiten, die vor allem milde bis mitelgradig
schwere HCM vortäuschen können, auszuschließen.
Im Idealfall sollte ein Echokardiogramm zur Testung von Katzen
auf HCM von einem dafür geschulten und erfahrenen Spezialisten
durchgeführt werden.
Sollten meine Katzen hinsichtlich HCM getestet werden und
wie oft sollten sie getestet werden ?
In der klinischen Praxis sind die Patienten, die am häufigsten
aufHCM hin untersucht werden, diejenigen, die Symptome zeigen,
dieverdächtig auf das Vorliegen einer Herzerkrankung
sind, wie zumBeispiel ein Herzgeräusch. Katzen, die zur
Zucht eingesetzt werden sollen, zu testen, ist ein schwierigeres
Unterfangen. Die Echokardiographie ist kein perfektesMittel
zur Diagnose von HCM einige betroffene Katzen werden
nicht entdeckt werden können, einen guten Untersucher
zu finden, könnte für manche Züchter schwierig
und auch sehr teuer sein. Zu allermindest sollten Zuchtkatzen
einmal jährlich vom Tierarzt abgehört werden, um
Herzgeräusche und Herzrhythmusstörungen herausfinden
zu können. Jede Katze, die Auffälligkeiten zeigt,
sollte
echokardiographiert werden. Allerdings gibt es einen gewissen
Prozentsatz von Katzen mit HCM, die kein Herzgeräusch
haben. Da HCM in jedem Lebensalter auftreten kann, garantiert
ein einzelnes normales Echokardiogramm nicht, dass die Katze
die Krankheit auch wirklich nicht hat. Man sollte Zuchtkatzen
während
ihres Zuchteinsatzes jährlich testen. Die Untersuchung
von Kastraten ist ebenso von Vorteil, auf diese Weise könnte
man betroffene Katzen, deren Nachkommen zur Zucht eingesetzt
worden sind, herausfinden.
In welchem Alter sollten Katzen auf HCM getestet werden ?
HCM betrifft Katzen in jedem Alter. Es wurde bei nur wenigenMonate
alten Kitten und bei über 10 Jahre alten Katzen festgestellt.
Bei Maine Coons zeigen die meisten betroffenen Kater mit zweiJahren
Zeichen der Krankheit, die meisten betroffenen Katzen zeigen
Krankheitszeichen mit drei Jahren. Es sind allerdings Fälle
bekannt, wo sich die Krankheit bis zum siebten Lebensjahr
nicht gezeigt hat. Ragdolls mit schwerer Erkrankung scheinen
früh im Leben zu erkranken, oft, wenn sie noch kein Jahr
alt sind. Richtlinien für die einzelnen Rassen sind noch
nicht entwickelt worden. Daher ist es schwierig, ein geeignetes
Alter, in dem mit dem Testen begonnen werden soll, zu empfehlen.
Es macht Sinn, die meisten Zuchtkatzen zum ersten Mal mit
zwei Jahren zu testen, mindestens aber vor der ersten Verpaarung.
Was mache ich, wenn bei meiner Katze HCM diagnostiziert
wird ?
Diese Katze sollte aus der Zucht genommen werden, und alle
Nachkommen sollten sorgfältig daraufhin überprüft
und beobachtet werden, ob sie HCM bekommen. Statistisch gesehen
würde man erwarten, dass 50 % der Nachkommen das Gen
mit der Mutation für HCM tragen, wenn ein Elternteil
heterozygoter Träger war. In einigen Fällen ist
die Identifizierung des betroffenen Elternteils schwierig,
vor allem, wenn dessen Erkrankungsform mild ist. In diesem
Fall wäre es die vernünftigste Entscheidung, beide
Elterntiere aus der Zucht zu nehmen. Es ist denkbar, dass
eine Katze während der Embryonalentwicklung eine Neumutation
als Ursache ihrer HCM entwickelt, aber bei einer Rasse, bei
der erbliche HCM bekannt ist, ist das eine unwahrscheinliche
Ursache. Alle Züchter, die mit Katzen züchten, die
mit der betroffenen Katze verwandt sind, sollten darüber
unterrichtet werden, dass bei der Katze HCM diagnostiziert
worden ist. Gleichermaßen sollten auch
Liebhaber davon unterrichtet werden, dass bei einer verwandten
Katze HCM diagnostiziert worden ist. Katzen, die mit der betroffenen
Katze verwandt sind, sollten echokardiographisch untersucht
werden.
Werden wir HCM jemals aus meiner Rasse eliminieren können
?
Die Mittel, die wir derzeit haben, um HCM zu diagnostizieren
(also Echokardiographie und die Obduktion verstorbener Tiere)
sind nicht perfekt, mit ihnen werden wir die Krankheit nicht
eliminieren können. Allerdings wird uns das echokardiographische
Screening ermöglichen, die Häufigkeit des Auftretens
von HCM innerhalb einer Rasse zu vermindern, wenn genügend
Züchter mitmachen. Die Züchter sollten alle Informationen,
die sie über HCM in den Linien ihrer Tiere bekommen können,
nützen, einschließlich der Stammbaumanalyse, die
auf akkurater Identifikation betroffener Katzen basieren sollte.
Jede Katze, die plötzlich an HCM stirbt, sollte obduziert
werden. Die meisten Katzen mit HCM haben ein Herzgewicht von
mehr als 20 Gramm und die meisten Katzen mit schwerer HCM
haben ein Herzgewicht von mehr als 30 g. Die unregelmäßige
Anordnung der Herzmuskelfasern, die kennzeichnende Herzmuskelanomalie,
die man bei Menschen mit familiärer HCM findet, sieht
man auch bei allen Maine Coon Katzen mit HCM. Unglücklicherweise
sind die meisten Veterinärpathologen nicht darauf trainiert,
diese Veränderung zu erkennen. Auf lange Sicht gesehen
brauchen wir einen Gentest für HCM für jede Rasse.
Ein Gentest würde es uns ermöglichen, betroffene
Katzen schon vor dem Zuchteinsatz zu erkennen und entsprechende
Maßnahmen zu treffen. Ein, in der Entwicklung stehender,
Gentest für die Maine Coon ist der Anfang. Da die Krankheit
autosomal dominant vererbt wird, könnte die
Krankheit, wenn die Mutation identifiziert würde und
wenn alle Züchter zusammenarbeiten und ihre Katzen auf
die Mutation hin testen lassen würden, innerhalb weniger
Generationen aus der Rasse herausgezüchtet werden. Allerdings
sind das Geld und die Mittel, die notwendig sind, um ein Gen
oder die Gene zu
identifizieren und um einen Gentest für jede Rasse zu
finden, in der Tiermedizin ziemlich dünn gesät.
Züchter und Liebhaber können helfen, indem sie die
Forschung durch Organisationen wie den vonder Winn Feline
Foundation gegründeten Ricky Fund unterstützen.
Können zwei normale Elterntiere Nachkommen mit HCM
haben ?
Da HCM bei den Rassen, bei denen die Vererbung bekannt ist,
autosomal dominant vererbt wird, muss jede betroffen Katze
eine betroffenes Elterntier haben. Es gibt allerdings Situationen,
wo eine betroffenen Katze zwei scheinbar normale Eltern hat.
Die erste denkbare Erklärung ist die, dass eines der
Elterntiere nicht
richtig [untersucht bzw.] diagnostiziert wurde. Das kann aufgrund
der Unerfahrenheit des Untersuchers oder einer nicht ausreichenden
Geräteausstattung vorkommen. Es kann auch sein, dass
der Status der Katze auf einer oder zwei Ultraschalluntersuchungen
in relativ jungen Jahren basiert. Da sich HCM in jedem Alter
entwickeln kann, könnte eine Katze, die mit einem Jahr
einen unauffälligen Echokardiographiebefund hat, später
im Leben immer noch Zeichen einer HCM zeigen. Da das Merkmal
eine variable Expression zeigt, wird nicht jede
betroffene Katze echokardographische Zeichen einer HCM zeigen.
Es ist daher möglich, dass eine Katze mittels Ultraschall
negativ auf HCM getestet wird, und dennoch das defekte Gen
trägt und an ihre Nachkommen weiter gibt. Schließlich
gibt es die Möglichkeit, dass Spontanmutationen bei Katzen,
die von normalen Elterntieren abstammen, auftreten. Diese
Katzen werden ihre Mutation dann an ihre Nachkommen weitergeben.
Wir wissen nicht, wie häufig Spontanmutationen, die HCM
verursachen, bei Katzen vorkommen. Statistisch gesehen ist
ihr Auftreten bei Hauskatzen wahrscheinlicher als bei Rassekatzen.
Was heißt HCM-freie Zucht" ?
Es gibt keine allgemein anerkannte Definition einer HCM-freien
Zucht. Die Terminologie ist nicht klar, weil verschiedene
Züchter verschiedenen Dinge meinen, wenn sie den Begriff
benutzen. Im Idealfall sollte für jede Rasse eine eigene
Definition und eigene Richtlinien für den Gebrauch dieses
Begriffs entwickelt werden.
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